Niederrhein/Hamminkeln, 22. März 2024 - Die
Infrastruktur am Niederrhein für die Zukunft
rüsten und Mehrwerte für Bürger schaffen; dies
sind zwei der großen Ziele, die sich der
Vorstandsvorsitzende der ENNI Stadt & Service
Niederrhein (Enni) Stefan Krämer und seine
Kollegen Lutz Hormes und Dr. Kai Gerhard
Steinbrich gesetzt haben. In der jüngsten
Verwaltungsratssitzung ging es dabei auch um
Maßnahmen, die den Freizeitstandort Solimare für
Bürger und Gäste der Stadt weiter aufwerten und
besser auslasten sollen. Vorstand Lutz Hormes
schlug dem Gremium dabei ein um drei Bausteine
erweitertes Nutzungskonzept für das Freibad
Solimare, das die Anlage für eine breite
Zielgruppe noch attraktiver machen soll.
Für Hundefreunde will Enni dabei die
Hundewiese zukünftig ganzjährig öffnen
und auch ein Grillareal einrichten, wodurch die
jahrelange Diskussion um das wilde Grillen im
Park ein Ende haben soll. Auf der für den reinen
Badebetrieb aus heutiger Sicht
überdimensionierten, 33.000 Quadratmeter großen
Freibadwiese könnte zudem auch eine neue
Funsport-Fläche entstehen. „Mit einem
Klettergarten würden wir das tolle
Freizeitangebot im Park abrunden“, ist Hormes
von der neuen Freiraumplanung für das Bad
überzeugt. Ob Hormes das Konzept so oder ähnlich
umsetzen kann, will die Politik nach weiteren
Beratungen bis zum Sommer entscheiden.
Einen Mehrwert schafft Enni als
Koordinator des Breitbandausbaus in jedem Fall
für Bürger in den Städten Kamp-Lintfort, Moers,
Neukirchen-Vluyn und Rheinberg. Hier stellte
Projektleiter Boris Stolzenberg dem Gremium
gestern den Stand des durch Bund und Land
geförderten Ausbauprogrammes in den dort
unterversorgten und für kommerzielle
Telekommunikationsanbieter uninteressanten
Gebieten vor.
Nach einem Moerser
Ratsentscheid soll Enni die Stadt auch bei der
gesetzlich geforderten kommunalen Wärmeplanung
unterstützen. Vorstand Dr. Kai Gerhard
Steinbrich berichtete gestern zum aktuellen
Stand der Vorbereitungen. Der Wärmeplan brächte
erstmals für das gesamte Moerser Stadtgebiet
einen umfassenden Überblick über den zukünftigen
Wärmebedarf und die notwendigen Wärmequellen.
„Dieses besondere Projekt wollen wir gemeinsam
mit der Stadt Moers und einem spezialisierten
Planungsbüro bis 2026 umsetzen. Der Wärmeplan
wird uns den Entwicklungspfad mit sämtlichen
Maßnahmen auf dem Weg zur Klimaneutralität in
2045 aufzeigen.“
Lutz Hormes möchte
dem Freibad im Solimare neue
Zielgruppen erschließen und dabei politische
Wünsche, nach einer dauerhaften Hundewiese oder
der Errichtung eines Grillareals erfüllen.
Gestern stellte er dem Verwaltungsrat hierzu
mehrere Möglichkeiten vor, die er mit dem
Landschaftsarchitekturbüro Viridis Urbis aus
Krefeld entwickelt und mit dem
Beratungsunternehmen Rödl & Partner auf
Wirtschaftlichkeit untersucht hatte. Aus
mehreren Varianten empfahl der Vorstand drei
Bausteine, die im hinteren Bereich der heutigen,
bereits eingezäunten Freibadwiese unabhängig
voneinander errichtet werden sollen. Hundehalter
sollen eine Freifläche dann dauerhaft nutzen
können. Nach den hohen Besucherzahlen auf der
bislang nur im Winter angebotenen Hundewiese,
erwartet Hormes hier jährlich rund 5.000 Gäste,
die die Anlage dann gegen ein Entgelt von drei
Euro tagsüber über eine Torschleuse nutzen
können. Grundsätzlich positiv bewerteten die
Verwaltungsratsmitglieder auch den Vorschlag,
für Parkbesucher ab 2025 im Solimare ein
Grillareal mit 20 Grillstationen und einer
Grillhütte einzurichten. „Damit wäre im
Freizeit- und Schlosspark das Grillen tabu“, so
Hormes. „Ein in der Freibadesaison
kontrolliertes Grillangebot wird sich positiv
auf das Müllaufkommen und das friedliche
Miteinander im Park auswirken“, ist er
überzeugt.
Auch die ersten Pläne für
eine Funsport-Zone kamen in der Politik gut an,
auch der geplante Hochseilgarten, der Gäste auch
von außerhalb in die Grafenstadt ziehen dürfte.
Trotz einer Investition von rund zwei Millionen
Euro sei das Gesamtprojekt bei jährlich 15.000
erwarteten Besuchern im Amortisationszeitraum
von zehn Jahren wirtschaftlich.
Insgesamt begrüßte die Politik das
Freiraumkonzept, hatte aber Beratungsbedarf und
konnte sich in der Sitzung nicht zu einer
Entscheidung durchringen. Die soll aber
möglichst noch vor den Sommerferien fallen.
Sollte der Rat dann zustimmen, würde Hormes nach
einer Feinplanung und der daran anschließenden
Ausschreibung der Gewerke dieses Funsport-Areal
in 2025 umsetzen.
Bis dahin wird
Projektleiter Boris Stolzenberg den
Ausbau des Breitbandnetzes in den
unterversorgten Gebieten der wir4-Region bereits
abgeschlossen haben. Im Juni werden rund 2.000
Gebäude an die Datenautobahn angeschlossen sein
und etwa 4.000 Haushalte, Gewerbebetriebe und
Schulen über schnelles Internet mit
Übertragungsraten von bis zu 1.000 Mbit
verfügen. Nachdem Stolzenberg hier auf der
Zielgeraden ist, richtet er seit Monaten den
Blick auf den Ausbau in den sogenannten grauen
Flecken der Städte. Hier gibt es rund 1.900
Objekte für die andere
Telekommunikationsunternehmen kein
Breitbandangebot aufbauen werden. Nach einer
Machbarkeitsstudie hatten sich mit Moers und
Rheinberg zwei der vier beteiligten Kommunen für
den geförderten Ausbau des Breitbandnetzes
entschieden und Enni millionenschwere
Fördergelder beim Bund akquiriert. Wie
Stolzenberg gestern informierte, sucht er in
Kürze über eine Ausschreibung ein für den Ausbau
geeignetes Telekommunikationsunternehmen. Ist
dies gefunden, wird eine Feinplanung folgen. Mit
dem ersten Spatenstich rechnet Stolzenberg im
Frühjahr 2025. Damit dürften, wie von
Digitalminister Volker Wissing bundesweit
gefordert, noch in diesem Jahrzehnt auch in
Moers und Rheinberg alle Haushalte und
Unternehmen über ein schnelles Glasfasernetz
verfügen.
Letztlich blickte Lutz
Hormes gestern auf seine Sport- und
Bädereinrichtungen. Er berichtete, dass
Enni im Schwimmbad des Enni-Sportparks in
Rheinkamp und in der Eishalle 2023 ein
erfreuliches Plus an Besuchern verzeichnet habe.
In den Moerser Freibädern hätten anhaltende
Schlechtwetterperioden die Besucherstatistik
hingegen verhagelt. Zumindest an besonders
heißen Sommertagen will Hormes das Solimare
zukünftig noch besser auslasten und das Kommen
und Gehen während Öffnungszeiten an einem
Drehkreuz im Eingangsbereich digital erfassen.
Im Enni-Sportpark wird Enni zudem das
öffentliche Schwimmangebot zunächst testweise
ausbauen und mittags zwischen 13:45 Uhr und
15:15 Uhr zwei Bahnen parallel zum Schulsport
öffnen. Ab Mai ändern sich dabei die
Eintrittspreise in den meisten Bädern, die sich
nach einem Gremienbeschluss entsprechend der
Inflationsrate anpassen, wenn die
Kostensteigerung eine 20-Cent-Schwelle erreicht.
Im Bettenkamper Meer bleibt der Ticketpreis mit
3,20 Euro aber stabil.
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