BZ-Home

Medizin

Sonderseiten



BZ-Sitemap

Krankenhäuser im Kreis Wesel


Ärztliche Bereitschaft

116 117

Privatärztlich
180-1019246

Zahnärztlich
1805-986700

Feuerwehr, Rettung
112

Polizei
110

Vergiftungen Bonn
0228/19240
0228/287-33211
www.gizbonn.de  






 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 






 Klinik Corona-Sonderseite Kreis Wesel Klinik Corona-Sonderseite Duisburg Klinik NRW  0211 9119 1001 Klinik 

 

Zeckenalarm
Wie sinnvoll ist die Zecken-Impfung für Kinder? Und was sonst noch gegen Zecken hilft
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ e.V.)

Köln/Hamminkeln, 17. März 2022 - Mit den ersten Sonnenstrahlen kommen auch die Zecken zurück. Auf Gräsern und Büschen lauern sie auf ihre Beute. Menschen können sie gefährlich werden. Über einen Stich können sie Krankheitserreger übertragen. Zum Beispiel Borrelien. Diese Bakterien können die Krankheit Borreliose verursachen. Zum anderen FSME-Viren. Diese Viren können die "Frühsommer-Meningoenzephalitis“, kurz FSME übertragen. FSME kann zu einer Entzündung des Gehirns, der Gehirnhaut oder des Rückenmarks führen.

Eltern können ihre Kinder und sich selbst jedoch gut schützen, sagt die die hessische Landessprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Dr. Soraya Seyyedi: „Während die Borreliose landesweit auftritt, gibt es bei der FSME ausgewiesene Risikogebiete. Nach Angaben des RKI (Stand Januar 22) besteht in Deutschland ein Risiko für eine FSME-Infektion vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen und in Sachsen. Einzelne Risikogebiete befinden sich zudem in Mittelhessen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Niedersachsen. Sechs neue Risikogebiete sind hinzugekommen, von denen vier an bekannte Risikogebiete grenzen. Erstmalig in Brandenburg werden drei Kreise Risikogebiet (LK Oberspreewald-Lausitz, LK Oder-Spree und LK Spree-Neiße), erstmalig in Nordrhein-Westfalen wird der SK Solingen Risikogebiet und in Sachsen kommen zwei Kreise hinzu (SK Chemnitz und LK Görlitz). Somit sind aktuell 175 Kreise als FSME-Risikogebiete definiert.

Vorbeugen
Kleidung
Bei Aufenthalt im hohen Gras, Gebüsch oder Unterholz sollten Kinder und Eltern geschlossene Kleidung tragen: feste Schuhe, lange Hosen, lange Ärmel. Die Hosenbeine steckt man am besten in die Socken, dann ist die Zecke gezwungen, auf der Kleidung nach oben zu laufen. Oft kann man sie dabei sehen und entfernen.

Sprühen
Repellentien (Akarizide) auf der Haut und auch auf der Kleidung schützen ebenfalls, dieser Schutz ist aber zeitlich begrenzt.

Suchen
Nach einem Aufenthalt im Freien sollte der Körper nach Zecken abgesucht werden und diese sofort entfernt werden. Insbesondere sollten Eltern Kinder nach dem Spielen im Freien gründlich untersuchen. Zecken bevorzugen Stichstellen wie zum Beispiel Haaransatz, Ohren, Hals, Achseln, Ellenbeuge, Bauchnabel, Genitalbereich oder Kniekehle.

Entfernen
Hat man eine Zecke entdeckt, sollte man sie sobald wie möglich entfernen. So geht’s: die Zecke mit einer Pinzette oder einem speziellen Zeckenentfernungsinstrument nahe der Hautoberfläche, also an ihren Mundwerkzeugen (niemals am vollgesogenen Körper!) greifen und sie langsam und gerade aus der Haut ziehen. Möglichst nicht drehen und auf keinen Fall vor dem Entfernen mit Öl oder Klebstoff beträufeln. Dies kann dazu führen, dass das Tier seinen Speichel und somit mögliche Infektionserreger abgibt. Nach Entfernung der Zecke die Einstichstelle sorgfältig desinfizieren.

Markieren
Ein roter Infektionsring, die sogenannte Wanderröte, kann ein früher Hinweis auf eine beginnende Borreliose sein. Daher sollten Eltern die Stichstelle markieren und beobachten. In einigen Fällen erscheint nur eine wandernde Hautrötung. Bei Auffälligkeiten sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgsucht werden. Bei einem begründeten Borrelioseverdacht (Wanderröte und/oder neurologische Symptome oder massive Gelenkschwellung) wird er oder sie Antibiotika verordnen.

Treten 7 bis 14 Tagen nach einem Zeckenstich und einem Aufenthalt in einem FSME-Risikogebiet grippeähnliche Symptome wie Fieber, Abgeschlagenheit, Unwohlsein, Kopfschmerzen oder Gliederschmerzen auf, kann dies ein Hinweis auf eine FSME sein. Auch hier sollte eine medizinische Abklärung erfolgen.

Impfen
Da es bisher keine Therapie gegen FSME gibt, empfiehlt die Ständige Impfkommission ("STIKO") einen generellen Impfschutz für Personen, die sich in Risikogebieten für FSME aufhalten – sei es in Form eines Urlaubs oder weil man dort wohnt. Gerade Kinder, die oft draußen spielen, sollten geimpft werden.

Wie wird geimpft?
Für den Aufbau des Impfschutzes sind drei Impfungen erforderlich. Nach dem üblichen Impfschema wird ein bis drei Monate nach der ersten Impfung die zweite Impfdosis verabreicht. Eine dritte Impfung erfolgt dann, je nach verwendetem Impfstoff, nach weiteren 5 bis 12 bzw. 9 bis 12 Monaten.

Um schon zu Beginn der Zeckensaison ab April für das laufende Jahr geschützt zu sein, ist es sinnvoll, mit der Impfserie in den Wintermonaten zu beginnen, also jetzt. Bereits 14 Tage nach der zweiten Impfung besteht für 90 Prozent der Geimpften ein Schutz, der für die laufende Saison zunächst ausreichend ist. Für eine länger anhaltende Schutzwirkung ist dann die dritte Impfung erforderlich.

Wie lange hält der Schutz?
Bei fortbestehendem Ansteckungsrisiko wird eine erste Auffrischungsimpfung 3 Jahre nach vollständiger Grundimmunisierung empfohlen, die nachfolgenden Auffrischungen sind dann alle fünf Jahre erforderlich.“