Arnheim/Niederrhein/Hamminkeln,
18. Februar 2024 - Grund zur Freude in Arnheim:
Der Königliche Burgers’ Zoo vermeldet Nachwuchs
bei den Leopardenhaien. Die tropische Hai-Art
ist Teil eines europäischen Erhaltungsprogramms
für bedrohte Tierarten. In Aquarien ist die
Nachzucht der Leopardenhaie eine Seltenheit.
2003 war bereits ein junger Leopardenhai in
Arnheim zur Welt gekommen, der allerdings nur
sechs Wochen überlebte. Nun ist dem Tierpark die
schwierige Nachzucht mit der Geburt eines jungen
Leopardenhais erneut gelungen. Ob an der
Erfolgsgeschichte allerdings ein Männchen
beteiligt war, soll nun eine DNA-Untersuchung
zeigen. Bei der Fortpflanzung der Haie gibt es
nämlich ein ganz besonderes Naturphänomen.
Willst du gelten, mach‘ dich selten! Mit
dieser Strategie versuchte der Burgers’ Zoo in
Abstimmung mit dem Koordinator des
Populationsmanagement-Programms (EEP, European
Ex situ Programme) die Fortpflanzungsstimmung
der Leopardenhaie zu steigern: Das betreffende
Männchen und die zwei Weibchen wurden daher
immer einmal kurzzeitig voneinander getrennt.
Dann fanden die Tierpfleger erstmals Eihüllen,
die nicht leer waren, sondern Eidotter
enthielten. Die Eier wurden zunächst hinter den
Kulissen in Quarantäne gehalten, nicht zuletzt,
um sie vor den Hungergelüsten anderer Hai-Arten
zu schützen. Das mittlerweile zwei Monate alte
Jungtier ist eine Miniaturausgabe seiner Eltern,
hat aber in den ersten Lebensjahren ein
schwarz-weißes Streifenmuster. Deshalb wird der
Leopardenhai auch Zebrahai genannt. Ob die
erfolgreiche Zucht auf dem „anregenden“ Plan des
Zoos beruht oder das Weibchen möglicherweise auf
eine ganz besondere natürliche Gabe
zurückgegriffen hat, soll nun eine
DNA-Untersuchung zeigen.
Selbst ist
die Frau Von manchen Pflanzen,
wirbellosen Tieren wie Schnecken, Reptilien und
Fischen ist bekannt, dass sich die Weibchen
unter bestimmten Bedingungen auch ohne
Beteiligung eines Männchens fortpflanzen. Auch
weibliche Leopardenhaie verfügen über diese
Fähigkeit: Bei der sogenannten Parthenogenese
(Jungfernzeugung) entsteht der Nachwuchs aus
unbefruchteten Eizellen. Zellen im Inneren des
Eis übernehmen die Rolle des Spermas. Sie
verschmelzen mit der Eizelle, die sich daraufhin
teilt und zur Entwicklung eines Embryos führt.
Der Nachwuchs weist in diesem Fall nur das
genetische Material der Mutter auf. Diese
geringere genetische Diversität bringt
allerdings schlechtere Überlebenschancen mit
sich. Neben dem Phänomen der Parthenogenese ist
von Leopardenhaien auch bekannt, dass die
Weibchen nach einer Paarung Spermien geraume
Zeit im Körper zwischenspeichern können. Auf
diese Weise kann eine erfolgreiche Paarung ein
ganzes Jahr lang befruchtete Eier hervorbringen.
In Kürze kann eine genetische Untersuchung der
Vaterschaft Antwort auf die Frage geben, auf
welche Art der junge Hai des Burgers’ Zoo
gezeugt wurde.
Erfolgreiche Zucht mit
Haien und Rochen Der Königliche Burgers’
Zoo ist gemeinsam mit einigen weiteren Aquarien
(in den Niederlanden und anderen europäischen
Ländern) führend bei der Zucht von Haien und
Rochen. So ist der Arnheimer Tierpark schon seit
Jahren der weltweit größte Züchter des
Gefleckten Adlerrochens, kann aber auch
zahlreiche Erfolge bei Epaulettenhaien,
Bambushaien, Schwarzspitzen-Riffhaien,
Blaupunktrochen, Grauen Stechrochen und
Schwarzkinn-Geigenrochen verzeichnen. Der
Burgers’ Zoo verschenkt die gezüchteten Fische
an Aquarien in ganz Europa, mit denen der
Tierpark in verschiedenen Zuchtprogrammen
intensiv zusammenarbeitet.
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