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IHK: Kommunen sollen „Möglichmacher“ sein
Besserer Service für die Wirtschaft

Niederrhein/Hamminkeln, 15. August 2025 - Am 14. September finden in NRW die Kommunalwahlen statt. Die Entscheider vor Ort beeinflussen, wie attraktiv ein Standort für Unternehmen ist. Sie können die Gesetze aus Berlin und Brüssel nicht ändern, Gestaltungsspielraum ist aber da, betont die Niederrheinische IHK. Wie das aussehen kann, will sie der Politik mit Beispielen aus der Praxis zeigen.

Antragsbearbeitung dauert zu lange
Die Kommunen stehen im Wettbewerb. Schlanke, schnelle und wirtschaftsfreundliche Verwaltungen können sich abheben.
„Anträge dauern zu oft Monate oder Jahre. Das kostet die Wirtschaft Geld. Im schlimmsten Fall suchen sich die Unternehmen einen neuen Standort. Deshalb brauchen wir Menschen in den Behörden, die sagen: Ich möchte, dass ein Projekt gelingt und treibe das aktiv voran. Als Behördenlotsen sollen sie Betriebe durch Genehmigungen leiten. Weg von unterschiedlichen Zuständigkeiten, hin zu festen Ansprechpartnern“, sagt Dr. Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK.
 
Schlanke Prozesse
Damit Behörden serviceorientiert handeln können, braucht es schlanke Prozesse.
„Viel Bürokratie gibt der Bund vor, aber jede Verwaltung kann an den eigenen Prozessen arbeiten“, so Dietzfelbinger. „Da hilft auch mal ein Blick in die Nachbarstädte. Wir müssen voneinander lernen.“
Gleichzeitig sind Kommunen die Schnittstelle zu den Bürgern. Sie sind mit verantwortlich, dass Betriebe vor Ort akzeptiert werden. Das fängt damit an, junge Menschen für Technik und Wirtschaft zu begeistern. Helfen kann laut IHK, Bildungseinrichtungen wie Science-Labs anzusiedeln. Ebenso gilt es Projekte wie die „Lange Nacht der Industrie“ zu unterstützen, die Einblicke hinter die Kulissen ermöglichen.
 
Für die neue Wahlperiode hat die IHK acht Schwerpunkte festgelegt. Sie liefert Beispiele aus der Region und wirbt für pragmatische Lösungen. So soll der Wirtschaftsstandort zukunftssicher werden.

Der Niederrhein ist zu teuer
IHK wirbt vor Kommunalwahl für niedrige Steuern

Hohe Steuern machen den Standort unattraktiv. Unausweichlich, sagen die Kommunen, denen es finanziell nicht gut geht. Zu kurz gedacht, findet die Niederrheinische IHK. Um die Wirtschaft anzukurbeln, sollten Gewerbe- und Grundsteuern gesenkt werden. 
 
„Am 14. September ist Kommunalwahl. Nicht nur Berlin und Brüssel können etwas verändern, auch die Kommunen. Finanziell sieht es vielerorts nicht rosig aus. Aber wer seine Wirtschaft belastet, verbaut sich die Zukunft. Unternehmen suchen sich andere Standorte. Für Investoren wird der Standort uninteressant. Das kostet Einnahmen und Arbeitsplätze“, so Dr. Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK.

Am Niederrhein liegen die Gewerbesteuern fast zehn Prozent höher als im deutschen Durchschnitt. Duisburg stellt sich gegen den Trend. Die Stadt senkt ihre Gewerbe- und Grundsteuer. „Daran sollten sich andere Kommunen orientieren. Zusätzliche Belastungen wie die neue Verpackungssteuer sind nicht tragbar. Jede Kommune kann für sich entscheiden, ob sie die Steuer einführt. Das schafft ungleiche Bedingungen zwischen Städten, aber auch Branchen. Von dem Mehr an Bürokratie ganz zu schweigen“, betont Dietzfelbinger.
 
Wirtschaft braucht Fläche
IHK will mehr Platz für Unternehmen

Standorte, die keine Flächen anbieten, fallen wirtschaftlich zurück. Unternehmen investieren weniger oder anderswo. Anlässlich der Kommunalwahl ruft die Niederrheinische IHK die Politik auf zu handeln.
 
Duisburg hat fast keine freien Flächen mehr. Auch am Niederrhein gibt es immer weniger Spielraum.
„Unsere Unternehmen stehen im internationalen Wettbewerb. Da können sie nicht Jahre auf neue Gewerbeflächen warten. Ausgewiesene Flächen müssen schnell mobilisiert werden. Brachflächen sollten schneller nutzbar sein. Kommunen sollten auch gezielt Flächen auf Vorrat kaufen, um flexibel auf Anfragen von Unternehmen reagieren zu können“, sagt Dr. Stefan Dietzfelbinger, Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK.
 
IHK liefert Beispiele aus der Praxis
Duisburg verfügt über 15 Hektar freie Fläche, die die Wirtschaft nutzen kann. Das reicht gerade noch für ein Jahr. Auch an anderen Standorten sieht es schlecht aus. Moers sollte die Gewerbegebiete „Kohlenhuck“ und „Kapellen“ schnell entwickeln. Dinslaken den Kooperationsstandort „Dinslaken-Barmingholten“. Kommunale Kooperationen sind laut IHK eine gute Option, um mehr Flächen anbieten zu können. Goch und Weeze haben dadurch ein 47 Hektar großes Gewerbegebiet erschließen können. Ein weiteres positives Beispiel liefert Wachtendonk. Hier kann ein Non-Food-Discounter eine Gewerbebrachfläche so lange nutzen, bis sie entwickelt wird. Ein Entgegenkommen, das dem Händler vor Ort hilft. „Das ist pragmatisch, davon brauchen wir mehr“, so Dietzfelbinger.
 
Für die neue Wahlperiode hat die IHK acht Schwerpunkte festgelegt. Sie liefert Beispiele aus der Region und wirbt für pragmatische Lösungen. So soll der Wirtschaftsstandort zukunftssicher werden. Die Forderungen finden sich unter www.ihk.de/niederrhein/kommunalwahl.