Wiesbaden/Hamminkeln, 17.
Februar
2021 - Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher
Produkte waren im Dezember 2020 um 9,1 %
niedriger als im Dezember 2019. Einen ähnlich
starken Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat
hatte es zuletzt im Juli 2015 gegeben. Wie das
Statistische Bundesamt (Destatis) weiter
mitteilt, stiegen die Preise gegenüber dem
Vormonat November 2020 leicht um 0,3 %.
Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte,
Dezember 2020 +0,3 % zum Vormonat
-9,1 % zum Vorjahresmonat
Preise für
tierische Erzeugnisse um 15,5 % gesunken
Die Preise für tierische Erzeugnisse gingen im
Dezember 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat um
15,5 % zurück. Damit verstärkte sich der
Rückgang im Vorjahresvergleich nochmals; im
November hatte er -13,5 % betragen. Er kommt vor
allem durch die bereits seit einigen Monaten
sinkenden Preise für Schlachtschweine zustande.
Die Preise gingen gegenüber Dezember 2019 um
39,9 % zurück (November 2020 gegenüber November
2019: -34,5 %) und erreichten damit den
stärksten Rückgang seit Mai 2020.
Der
Preisrückgang ist auf reduzierte
Schlachtkapazitäten aufgrund von Corona-Auflagen
in den Schlachthöfen zurückzuführen. Dadurch
konnte das erhöhte Angebot an schlachtreifen
Schweinen nicht vollständig abgenommen werden
(sogenannter „Schweinestau“). Auch der Wegfall
von Absatzmöglichkeiten durch die Schließung der
Gastronomie und fehlende Großereignisse wirkte
sich nachfragedämpfend aus.
Zudem stockt
aufgrund der Afrikanischen Schweinepest
weiterhin der deutsche Export in Drittstaaten.
Bei den Preisen für Schafe und Ziegen wurde wie
in den vergangenen Monaten eine entgegengesetzte
Entwicklung beobachtet: Hier stiegen die Preise
von Dezember 2019 bis Dezember 2020 um 18,7 %,
von November 2019 auf November 2020 lag die
Veränderung bei +22,1 %.
Preise für
pflanzliche Erzeugnisse um 2,2 % gestiegen
Im Gegensatz zu den tierischen Erzeugnissen
stiegen die Preise für pflanzliche Erzeugnisse
im Dezember 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat um
2,2 %. Der Anstieg ist vor allem auf den um
11,5 % höheren Preis für Getreide (insbesondere
Brot- und Futterweizen) zurückzuführen. Ein
Auslöser hierfür könnte die von Russland
angekündigte Exportsteuer für Weizen sein. Des
Weiteren ist eine erhöhte Nachfrage nach Weizen
aus Importländern zu beobachten.
Beim
Gemüse betrug die Preissteigerung im Dezember
2020 gegenüber dem Vorjahresmonat 10 %.
Ausschlaggebend hierfür waren vor allem die
Preissteigerungen bei Salat (+20,9 %) und
Blumenkohl (+20,4 %) durch das witterungsbedingt
verknappte Angebot.
Auch beim Obst kam es
zu Preissteigerungen: Die Preise lagen im
Dezember 2020 um 34,2 % höher als im Dezember
2019. Besonders auffällig waren hierbei die
gestiegenen Erzeugerpreise für Tafeläpfel
(+24,1 %). Die Preissteigerung ist hauptsächlich
durch frostbedingte Ernteausfälle in Teilen von
Deutschland begründet.
Für
Speisekartoffeln hingegen sinken die Preise
gegenüber dem Vorjahresmonat bereits seit
einigen Monaten. Im Dezember 2020 waren sie
50,8 % billiger und im November 2020 waren sie
49,2 % billiger als im Vorjahresmonat. Hierfür
dürften vor allem die große Erntemenge und die
fehlende Nachfrage von Gastronomie und
Großküchen ausschlaggebend sein. Zudem findet
kaum Ware den Weg in den Export.
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