Moers/Hamminkeln, 29. Januar
2021 - Die milde Witterung hilft: Nach
nur kurzer Winterpause herrscht im Moerser
Stadtgebiet seit Anfang Januar bereits wieder
reger Baubetrieb. Während Thorsten Kamp als
Technischer Beigeordneter der Stadt Moers
und Dr. Kai Gerhard Steinbrich,
Vorstandsmitglied der ENNI-Gruppe (ENNI), am
gestrigen Donnerstag gemeinsam auf das
Bauprogramm in der Grafenstadt der kommenden
Monate blickten, geht es an einigen Stellen wie
in der Bismarckstraße in Meerbeck, wo ENNI die
Wasserleitung erneuert, oder bei der
Kanalsanierung rund um die Moerser Straße am
Ortseingang von Holderberg bereits spürbar
voran. Mehr als 20 Millionen Euro sollen allein
2021 in die teils sanierungsbedürftige
Infrastruktur auf und unter Moerser Straßen
fließen, die ENNI als eines der großen Ziele der
Zukunft möglichst schnell für kommende
Generationen rüsten will.
„Unser Plan
ist durchaus ambitioniert“, verriet Steinbrich
bei der Vorstellung der größten bis Dezember
anstehenden Baumaßnahmen. Dabei will ENNI 25
Kilometer an Energie-, Wasser- und
Fernwärmeleitungen plus etwa 24 Kilometer neue
Lichtwellenleiterkabel verlegen und über vier
Kilometer Kanalnetz erneuern. „Im Auftrag der
Stadt wird ENNI zudem rund drei Kilometer
Straßennetz sanieren.“ Leider würden derart
große Eingriffe in die Stadt nicht immer völlig
nach Plan und ohne Hindernisse für Bürger
ablaufen. Die Ergebnisse werden sich, so Kamp,
dann aber wie in der bereits sanierten
Düsseldorfer-, der Essenberger- und auch der
Römerstraße sehen lassen können. „Letztlich
zählt das Ergebnis mit einem Plus an
Verkehrssicherheit für Fußgänger, Radfahrer und
Autofahrer sowie einer über Jahrzehnte intakten
Infrastruktur mit dichten Kanälen, neuen
Versorgungsleitungen und Anschlüssen an die
Datenautobahn als Pluspunkt für die heimische
Wirtschaft.“
Insgesamt wird ENNI 2021
allein in Moers gut 450 Netz-, Hausanschluss-
und Straßenbaustellen angehen. Zu den größten
Maßnahmen gehören dabei laut dem für den Bereich
Planung und Bau bei ENNI verantwortlichen
Abteilungsleiter Michael Nöfer der in der
nächsten Woche startende Bau einer
Regenwasserbehandlungsanlage in der Straße „Im
Meerfeld“, die Kanalsanierung in der Kampstraße
mit dem voraussichtlich ab Mai folgenden
Straßenausbau und der Rückbau von über drei
Kilometern störanfälligen Freileitungen in der
Stromversorgung rund um die Rayerstraße im
Moerser Norden. Auch im Gewerbegebiet Hülsdonk
geht die Kanalsanierung und der Bau eines
Regenrückhaltebeckens in der Straße „Am
Jostenhof“ noch bis Mitte 2022 weiter. Zudem
wird ENNI in der Repelener Parkstraße mehrere
Neubau-Objekte des Wohnungsbauunternehmens
Vivawest an die Wärmeversorgung anschließen und
hierzu das Netz entlang der Stormstraße
ausbauen.
„Die Straße bleibt dann aber
für den Verkehr weitestgehend passierbar“, so
Nöfer. Wie von vielen Bürgern erhofft, geht es
zur Jahresmitte auch in der Bahnhofstraße in
Moers-Kapellen los. „Diese Baustelle mussten wir
durch eine notwendige Grundwasserabsenkung im
Zuge der Kanalbaumaßnahme im Umfeld
denkmalgeschützter Gebäude noch einmal komplett
überplanen und mit den Genehmigungsbehörden
abstimmen.“
Dies habe, berichtet die
stellvertretende Leiterin der Abteilung Planung
und Bau bei ENNI, Diane Schiffer, den Start
verzögert und auch zu einer Verlagerung der
Bauabschnitte geführt. „Wir werden im Juni am
Hermann-Thelen-Platz starten und im ersten
Abschnitt den Kanal bis zur Nieper Straße
erneuern und dann in diesem Abschnitt bis 2023
auch die Straße ausbauen.“ Insgesamt wird die
Bahnhofstraße bis Ende 2024 ein vollkommen neues
Gesicht mit sicheren Wegen für alle
Verkehrsteilnehmer und ein attraktives Umfeld
mit hohem Grünanteil erhalten. „Auch wenn hier
für die Bauarbeiten zunächst einige Bäume Platz
machen müssen, werden wir dies ausgleichen und
alleine 17 neue Bäume pflanzen“, so Schiffer.
Die Straße bleibt aber über einen großen
Zeitraum einspurig befahrbar, hier sei die
Umleitung und auch eine Ampelschaltung mit den
genehmigenden Stellen abgestimmt.
Darüber
hinaus wird ENNI gemeinsam mit der Stadt Moers
bis 2023 mehrere Millionen Euro in die Sanierung
des Parkplatzes am Freizeitstandort Solimare
stecken. Der eigentlich schon für 2020 geplante
Baubeginn hatte sich durch eine
Kampfmittelsondierung mit Verdachtsfällen um
einige Monate verschoben und soll nun im Februar
losgehen. Hier machten gesetzliche Auflagen zum
Gewässerschutz die Erneuerung von rund 340
Metern Kanälen und den Bau eines
Regenrückhaltebeckens erforderlich. Im Zuge der
Maßnahme bekommt das Areal auf einer Fläche von
rund 31.000 Quadratmetern eine neue Parkfläche.
„Hier ordnen wir den Parkplatz neu und
werten den mittlerweile sehr attraktiven Sport-
und Freizeitstandort mit neuen Gehwegen, rund 70
neuen Bäumen und einem entstehenden
Boulevard-Charakter weiter auf.“ Bei den
Planungen der rund dreijährigen Bauarbeiten sind
auch stattfindende Events berücksichtigt. „Jede
einzelne Baustelle hat ENNI vorab mit uns,
weiteren zuständigen Behörden sowie der
Feuerwehr, Polizei und der NIAG abgestimmt“,
informierte Kamp. Allen Beteiligten sei zudem
wichtig, dass die Bürger frühzeitig informiert
werden. Eine Übersicht großer Baustellen gibt es
deswegen auch im Internet und in
der ENNI-App. „Anlieger informieren wir zudem
stets schriftlich. Sind Geschäftsleute
betroffen, suchen wir vor Baubeginn nach einem
gemeinsamen Weg, der den Geschäftserfolg nicht
gefährdet.“ Dies gehöre laut Steinbrich und Kamp
zu ihrem Selbstverständnis.
|